Schwedische Geschichte
 

vor 13000 Jahren

Die eiszeitlichen Gletscher im Norden Europas schmelzen großteils ab.

 

vor 10000 Jahren

Über das heutige Dänemark wandern nomadisierende Rentierjäger aus Zentral- und Osteuropa nach Skandinavien ein.

 

um 3000 v. Chr.

Steinzeitliche Ackerbauern siedeln im Gebiet des heutigen Schweden. In Västergötland erreichten sie erste Megalithgräber.

 

1800 - 500 v. Chr.

Während der Bronzezeit entstehen die Felsritzungen von Vitlycke, Fossum und Tanum in der Region Bohuslän.

500 v. Chr. - Christi Geburt
Aus der Eisenzeit stammen mehr als 3000 Runensteine sowie ausgedehnte Grabfelder in Form von Steinsetzungen in Rund- und Schiffsform.

 

400 - 800 n. Chr.

Schweden ist in Stammesfürsten - und Kleinkönigtümer aufgeteilt. Die einheimische Bevölkerung wird zunehmend von Germanen aus dem Süden verdrängt, den Vorfahren der späteren Wikinger.

 

um 800

Auf der Insel Björkö im Mälaren - See ensteht die reiche, befestigte Wikingerstadt Birka (ca. 1000 Einw.) mit Hafen und Fliehburg.

 

800 - 1050 n. Chr.

Wikinger besiedeln ganz Skandinavien und organisieren sich in kleinen Fürsten - und Königstümern. Dank ihrer wendigen schnelle Langboote beherrschen sie bald den ganzen Ostseeraum. Sie sind als Händler und Kaufleute ebenso erfolgreich wie als brandschatzende Piraten. Schwedische Wikinger, Waräger, kreuzen auf den großen russischen Flüssen und erreichen sogar Konstantinopel. Auf Björkö gefundene Grabbeigaben wie chinesische Seidentücher, arabische Münzen und fränkisches Glas bezeugen die ausgedehnten Handelsbeziehungen der Waräger. Zu ihren kulturellen Leistungen zählen hoch entwickeltes Kunsthandwerk und anspruchsvolle Literatur. Ihr kompliziertes Schriftsystem ist u.a. auf dem  Runenstein Rök erhalten.

 

900

Walfänger gründen die Stadt Kiew als Handelsniederlassun

 

1008

Olof Skötkonung, König des kleinen Reiches Svealand, lässt sich im västergötländischen Husaby von dem angelsächsischen Missionar Sigfried taufen. Damit beginnt der Siegeszug des Christentums in Schweden.

 

11. JH.

Häuptlinge und Kleinkönige der südschwedischen Gebiete versuchen, das Land zu einen, sei es in Kämpfen oder durch Wahlen auf einen Thing, der Vokls - und Gerichtsversammlung.

 

ab 1130

Die Geschlechter Sverkers und Eriks machen sich ein gutes Jahrhundert lang gegenseitig die Königswürde streitig. Der bekannteste ist Erik IX. der Heilige ( reg. 1156 - 60 ), der als Nationalpatron Schwedens verehrt wird. Nach dem König mächtigste Rolle im Land spielt ein Jarl, eine Art Reichsverweser.

 

1161

Auf Gotland ensteht die " Genossenschaft der Gotland besuchenden Kaufleute " mit sitz in Visby, der florierenden Hauptstadt der Insel.

 

1248 - 66

Regentschaft von Jarl Birger aus dem Folkunger - Geschlecht. Er gilt als der eigentliche Gründer eines schwedischen Reiches. Als Vormund des Königs, seines Sohnes Valdemar Birgersson, erobert er Finnland. Aus wirtschaftlichen Überlegungen fördert er die Ansiedlung deutscher Kaufleute, Handwerker, Verwaltungsspezialisten und Ingenieure in Schweden.

 

1252

Jarl Birger gründet die Hafenstadt Stockholm

 

1319

Magnus Eriksson erbt den norwegischen und den schwedischen Thron. Unter ihm besitzt das schwedische Reich seine größte Ausdehnung: von der Ostsee bis zur Newa - Mündung und von den norwegischen Fjorden bis zum Skagerrak. 1350 ersetzt er die alten Landesgesetze durch ein einheitliches Reichsgesetz.

 

1360

Dänemark besetzt die Südschwedische Provinz Skåne.

 

1361

Die Dänen erobern Gotland. Der schwedische König Magnus Eriksson muss abdanken; sein Neffe und Nachfolger, Herzog Albrecht von Mecklenburg, ist arrogant und skrupellos.

 

1389

Der schwedische Adel verbündet sich mit Königin Margarete von Dänemark, die Albrecht von Mecklenburg angreift und in der Schlacht bei Åsle in Västergötland besiegt.

 

1397

Die drei nordischen Reiche Dänemark, Norwegen und Schweden schließen sich in dem südschwedischen Ort Kalmar trotz oft divergierender Interessen auf Initiative Margretes zur Kalmarer Union zusammen. Der Bund hat bestand bis

1523.

 

1412 - 34

Erisch von Pmmern wird Nachfolger Margretes. Er setzt entgegen der vertraglichen Vereinbarungen der Kalmarer Union immer wieder dänische Vögte in Schweden ein und destabilisiert dadurch das Bündnis.

1434
Ein schwedischer Aufstand unter Engelbrekt Engelbrektson führt zur Absetzung Erichs von Pommern.

 

1477

In Uppsala wird die erste Universität Schwedens gegründet.

15. / 16. Jh.

Langwierige Machtkämpfe und politische Manöver des schwedischen Adels bringen abwechselnd Schweden und Dänen auf den Thron.

 

1520

Der dänische König Christian II. befiehlt das " Stockholmer Blutbad ", in dem er 82 schwedische Oppositionelle am Stockholmer Stortorget hinrichten lässt. Von der Provinz Dalarna aus organisiert der Adlige Gustav Vasa den Widerstand gegen den verhassten Landesherrn.

 

1523

Christian II. muss als schwedischer König abdanken, die Kalmarer Union ist zerbrochen. Gustav Vasa wird zum König von Schweden gewählt.

1523 - 60
Während seiner Regentschaft formt Gustav Vasa eine Zentralverwaltung, die seinem Land den Aufstieg zur Großmacht ermöglicht. Er modernisiert Bergwerke und Anlagen zur Erzverhüttung, lässt eine Handelsflotte bauen und stärkt die Wirtschaft. Die katholischen Klöster des Landes wandelt er in königliche Lehen um. Seit 1527 ist der König ein Anhänger der lutherischen Reformation.

 

1544

Gustav I. Vasa setzt die Erbmonarchie durch.

 

1611

Gustav II. Adolf wird König und formt Schweden zu einem  Militärstaat.

 

1630

Das protestantische Schweden tritt in den Dreißigjährigen Krieg ( 1618 - 48 ) ein.

 

1632

In der Schlacht von Lützen gegen den Feldherrn Albrecht Wallenstein fällt Gustav II. Adolf  Axel Oxenstierna ( 1583 - 1654 ), seit 1612 Reichskanzler, übernimmt als Vormund der sechsjährigen Thronfolgerin Kristina die Regentschaft.

 

1645

Schweden und Dänemark beenden mit dem Frieden von Brösebro untereinander den Dreißigjährigen Krieg. Härjedalen, Jämtland sowie Gotland und Ösel fallen an Schweden.

 

1648

Mit dem Westfälischen Frieden endet allgemein der Dreißigjährige Krieg. Schweden werden große Ländereien in Mecklenburg und Vorpommern zugesprochen.

 

1658

Der vorzeitige geschlossene Frieden von Roskilde während des Schwedisch - polnisch - dänischen Krieges ( 1655 - 66 ) sichert Schweden neben Trondheim und Bornholm die Bezirke Skåne, Halland, Blekinge sowie Bohuslän und damit den Zutritt zur Nordsee.

 

1697 - 1718

Regentschaft von Karl XII., der in mehreren gegen Russland, Sachsen - Polen, Dänemark und Preußen den Großteil seiner Besitzungen an der Ostsee und in Norddeutschland verliert.

 

1719 / 20

Im Zuge der europäischenaufklärung setzt der Reichstag gegen eine schwache Krone einen frühen Parlamentarismus in Form eines Städte - Parlaments durch. Er soll Volk und Adel gleichstellen und für alle ein Leben in Freiheit gewährleisten. Damit beginnt die sogenannte " Freiheitszeit".

 

1721

Im Frieden von Nystad am Ende des Großen Nordischen Krieges ( 1700 - 21 ) fallen das Baltikum und Finnisch - Karelien an Rußland.

 

1771 - 92

König Kustav III. beschränkt die Befugnisse des Reichstags und führt den Absolutismus ein, die " Gustavianische Alleinherrschaft ". Gleichzeitig fördert er Künstler, Bildhauer, Sänger, Literaten und Maler und gründet auf Anregung des Naturforschers Carl von Linné die Schwedische Akademie für Sprache und Literatur. Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur blühen.

 

1809

Gustav IV. Adolf ( reg. 1795 - 1809 ) tritt in die Napoleonischen Kriege ein und verliert im Frieden von Fredrikshamn Pommern sowie Åland - Inseln und Finnland. Damit ist das schwedisch - finnische Großreich zu Ende. Gustav IV. geht in die Schweiz ins Exil.

 

1810

Der Schwedische Reichstag wält den französichen Marschall Jean Baptiste Bernadotte als König Karl XIV. Johan zum Thronfolger.

 

1814

Nach den Freiheitskriegen gegen Napoleon sieht sich Dänemark gezwungen, Norwegen an Schweden abzutreten. Norwegen behält eine gewisse Selbständigkeit, zum Beispiel eine eigene Verfassung. Diese Union hat bis 1905 Bestand.

 

1832

Der Göta Kanal wird eröffnet, der von Ingenieur Baltzar von Platten geplante Wasserweg zwischen Göteborg und Stockholm.

 

1840 - 70

In der Regierungszeit der Könige Oskar I. und Karl XV. Johan setzt die liberale bürgerlich - demokratische Opposition Gewerbefreiheit ( 1846 ), reformiertes Strafgesetz ( 1855 ), Freihandel ( 1857 ) und kommunale Selbstverwaltung ( 1862 ) durch.

 

1867

Der Chemiker Alfred Nobel ( 1833 - 1896 ) erfindet das Dynamit.

 

ab 1880

Die Bedeutung der Landwirtschaft schwindet, und mehr als 900000 Schweden, vor allem Kleinbauern aus Gotland und Småland wandern in die USA aus, weil sie auf ihrem Land kein Auskommen mehr finden. In Schweden wird nach der industriellen Revolution die Maschienenbauindustrie zum wichtigsten Exportfaktor.

 

1889

Hjalmar Branting gründet die Sozialdemokratische Arbeiterpartei.

 

1901

Erstmals werden in Stockholm die Nobelpreise für Physik, Chemie, Medizin und Physiologie, Literatur und für die Erhaltung des Friedens verliehen.

 

1905

Norwegen erklärt seine Selbständigkeit, König und Parlament von Schweden erkennen sie an.

 

1912

In Stockholm finden die V. Olympischen Sommerspiele der Neuzeit statt.

 

1918

Eine von König Gustav V. ( 1907 - 50 ) unterstützte Verfassungsreform wandelt Schweden in eine parlamentarische Demokratie.

 

ab 1928

Die aus Sozialdemokraten und Bauernsbund gebildete Regierung fördert umfassende staatliche Fürsorge, doch dafür werden die Steuern immer höher. Gleichzeit gewinnt Schweden als Industriestaat internationales Ansehen. eisenerz und Holz sind die wichtigsten Rohstoffe, die Energie lappländischer Wasserkraftwerke ist ein bedeutendes Exportgut.

 

1932

Stastsminister Per Albin Hansson prägt den Begriff der Volksheimpolitik, die Bürgerinnen und Bürger " als Mitglieder ein und derselben Familie begreift, die sich gegenseitig unterstützen undin diese Familie fügen müssen".

 

1938 - 45

Wie schon im Ersten Weltkrieg bleibt Schweden auch im Zweiten Weltkrieg neutral, bietet jedoch vielen Flüchtlingen und Emigranten Schutz.

 

1953

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen wählt den schwedischen Staatsmann Dag Hammarskjöld zum Generalsekretär

 

1960

Schweden ist Gründungsmitglied der Europäischen Freihandelszone EFTA.

 

1969 - 76

Unter dem sozialdemokratischen Staatsminister Sven Olov Palme genießen die Schweden den höchsten Lebensstandard in Europa, ihr Land wird zum Muster eines kapitalistischen Sozialismus. Doch die Ölkrise der 1970er - Jahre erschüttert auch die schwedische Wirtschaft. Bürgerliche Parteienstellen 1976 erstmals seit 1932 die Regierung.

 

1973

Carl XVI. Gustaf wird König.

 

1974

Eine Parlamentsreform beschränkt u. a . die Monarchie auf repräsentative Aufgaben.

 

1976

König Carl XVI. Gustaf und die Deutsche Silvia Sommerlath heiraten.

 

1981

Die Schweden beschließen in einer Volksabstimmung, bis zum Jahr 2010 aus der Kernenergie auszusteigen.

 

1982

Die bürgerliche Koalition ist gescheitert. Olof Palme wird erneut Staatsminister und engagiert sich vehement für Gerechtigkeit; vor allem wendet er sich gegen die Apartheid in Südafrika.

 

28. Februar 1986

Olof Palme wird in Stockholm auf offener Straße erschossen.

 

1. Januar 1995

Zusammen mit Österreich und Finnland tritt Schweden der Europäischen Union bei. Dafür hatten sich 52,7% der Schweden bei einer Volksabstimmung im Jahr zuvor entschieden.

 

1997

Die sozialdemkratische Regierung unter Staatsminister Göran Persson beschließt, nicht an der Währungsunion der Europäischen Union teilzunehmen.

 

2000

Nach siebenjährigeer Bauzeit wird die Öresundbrücke zwischen Schweden und Dänemark eröffnet.

 

2002

Die Schriftstellerin Astrid Lindgren ( 1907 - 2002 ) stirbt im Januar im Alter von 94 Jahren in Stockholm. 
Bei den Parlamentswahlen werden die Sozialdemokraten stärkste Partei. Es bildet sich eine Minderheitsregierung, Göran Persson wird als Staatsminister bestätigt.

 

2003

Die Mehrheit der Bevölkerung ist nach wie vor gegen den Anschluss an die Euro - Zone, die schwedische Krone bleibt Zahlungsmittel.
Im September wird die Außenministerin Anna Lindh in einem Kaufhaus ermordet.

 

2004

Am 2. Juli wird die 1924 entstandene, weltweit einzige noch funktionsfähige Längstwellensendeanlage Grimeton ( bei Varberg ) von der UNESCO zum Welterbe erklärt.

 

2005

Pünktlich zum 100. Jahrestag der Auflösung des Staatenunion wird die 700m lange Svinesundbrücke über den Idefjord zwischen Schweden und Norwegen feierlich eröffnet.

 
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